Kein Fläschchengeben ist gleich

26. April 2012

Je länger sie trinkt, desto kleiner werden die Schlitze, hinter denen man gemeinhin Augen vermutet. Eine der wenigen Regelmäßigkeiten beim Fläschchengeben. Ansonsten dauert es mal zehn Minuten, mal eine Dreiviertelstunde.
23.50 Uhr: Quäääääk! Hunger! Weil die Bayern Verlängerung und Elfmeterschießen gebraucht haben, sind wir noch wach und hochmotiviert.
23.56 Uhr: Fläschchen im Anschlag. Mit einem Zug wie ein ICE. Die Sauggeräusche machen den Eindruck, als würde das kleine Plastikfläschchen sich gleich nach innen zusammenknüllen. Irgendetwas in mir sagt: „Du musst das Tempo ein wenig reduzieren, sonst hat sie die Flasche gleich mit verschluckt.“
00:10 Uhr: Flasche leer. Das erste Kind, was ein Vakuum in Plastikflaschen saugen kann. Einzig logische Konsequenz: da kommt gleich kein Bäuerchen, da kommt ein Bauer, was sag ich, ein ganzer Landwirtschaftsbetrieb, ach, ein global operierendes Milliardenunternehmen. Aber ob die Milch auch schon auf dem Weg dahin ist, wo sie hingehört, lässt Zweifel in mir aufkommen. Milch nach unten, Luft nach oben! Hoffentlich hat sie diese Regel nicht mitverschluckt. Wird das sogar mehr als ein Bäuerchen?
Ja, wird es.
Es reicht zum Spucken weit über das Tuch hinaus bis in mein Ohr. Gefolgt vom Bauern, also vom BAUERN! Kaum ist selbiger verklungen, schlägt der Kopf unserer Tochter ungebremst auf meiner Schulter ein.
Schnarchender Tiefschlaf.
Wir wollen hier ja nicht unnötig Zeit verschwenden, oder?
Schließlich muss in drei Stunden ja wieder Großes vollbracht werden. 😉


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